Ox und Esel
Kinderstück ab 6 Jahren
Ox hat die Schnauze voll. Da liegt ein plärrendes Neugeborenes Menschlein in seiner Futterkrippe voll Heu, von draußen poltern die Soldaten des ‘Herrn Rhodes’ an die Tür und im nächtlichen Schneegestöber schleichen verwirrte, ausländische Könige mit Geschenken ‘für den Matthias’ um den Stall herum. ‘Esel’, poltert der norddeutsche Ox, ‘mach das weg!’ der bayerische Esel denkt aber nicht daran. Zu niedlich, zu hilflos ist das kleine Bündel Mensch und weist darauf hin: ‘Es kannt ja a des Jesuskind sa, is doch de Zeit dafia!’. Er rekonstruiert die Weihnachtsgeschichte, um herauszufinden, wie das Kind in die Krippe gekommen sein
könnte. Wird sich der Esel durchsetzen können oder behält der mürrische Ochse Oberhand, der nur seinen ruhigen Feierabend im Kopf hat?
Darf das Kind in der warmen Krippe liegen bleiben, oder wird es in die Kälte ausgesetzt?
In der Inszenierung von Südsehen werden die Figuren “Ox” und “Esel” nicht verkünstelt als Tiere dargestellt, sondern als Menschen mit tierischen Eigenschaften. Die von ihrem Aussehen her an die Menschen erinnern, die man zur Weihnachtszeit allzu gern vergisst. Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Das Stück ist eine Parabel über Menschlichkeit und Mitgefühl, Verantwortung und Rücksicht. Immer wieder fließt die Weihnachtsgeschichte in die Handlung ein. Mythen, Legenden werden vom Gestern ins Heute übertragen – Am Ende bleibt aber offen, ob es sich tatsächlich um das Jesuskind handelt ... diese Weihnachtsgeschichte entlässt Kinder mit dem Gefühl, ein herrliches Märchen gesehen zu haben. Erwachsene nehmen eine Geschichte mit, die voller Humor viele große und kleine Fragen berührt.