Noah Preminger (ts), Julian Shore (p), Phil Dokin (b), Jong Kuk Kim (dr)
Diesmal geht es um Balladen. Und um Politik. Instrumentalsprache. Denn aus der Distanz scheint es mittlerweile so, als hätte sich Amerika Trump kampflos ergeben. Nur Künstler und Intellektuelle konservieren noch Reste von Widerstand gegen all die Dinge, die das Land förmlich aus den Angeln heben. Insofern darf man den neuen Noah Preminger durchaus als politischem Künstler verstehen. Der 38-jährige Tenorsaxofonist will an John Coltranes gleichnamiges, vor sechs Jahrzehnten entstandenes Balladenalbum erinnern. Diesmal bringt er ein Statement mit wortlosen Anklagen wie „Unfair World“, „In Our 20s“ oder „Democracy“, mit Standards wie „Stanʼs Mood“ und „Someone To Watch Over Me“, durchaus auch in Coltranes Sinn. Preminger will mit behutsamen, emotionalen Nummern, bei denen ihm Pianist Julian Shore, Bassist Phil Dokin und Drummer Kuk Kim zur Seite stehen, ein neues Kapitel seiner Karriere aufschlagen. Der vielseitige, vielbeschäftigte Musiker findet trotz hörbarer Anleihen an Joe Lovano und Michael Brecker gerade im Balladenspiel neben seinem sensiblen, anpassungsfähigen Ton, seinen feinen Schattierungen unaufdringlich zu einer Eigenständigkeit, mit der er in der Vergangenheit nur ganz selten aufwarten konnte. Ganz nach der Devise: Das Leise findet überall offene Ohren.
Aktuelles Album:
- Ballads – Chill Tone
Kartenvorverkauf
Kartenbestellung direkt unter www.birdland.de