Die Verwandlung
Schauspiel nach dem Roman von Franz Kafka
Schülervorstellung um 10:00
„Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Fantasie abschütteln.“ (Franz Kafka)
Ein junger Mann erwacht eines Morgens mit einer rätselhaften Erkrankung. Obwohl dringende Geschäfte auf ihn warten, verbarrikadiert er sich schamvoll in seinem Zimmer. Die Wohnung oder gar das Haus zu verlassen ist in seinem Zustand undenkbar. Einmal kurz bricht er seine selbstauferlegte Quarantäne und zeigt sich seiner Familie und seinem Vorgesetzten, der sich nach ihm mahnend erkundigt. Schockiert und entsetzt über seine Erscheinung sperrt die Familie ihn wieder in seine Kammer und versorgt ihn fortan nur noch mit gehörigem Abstand und jeglicher Kontaktvermeidung.
Im Widerstreit zwischen Auflehnung und Akzeptanz seines Zustandes müht sich Gregor Samsa, so heißt der junge Mann, wieder in den menschlichen Kreis der Familie aufgenommen zu werden. Er nimmt den Kampf mit dem Schicksal auf, welches nicht nur ihn, sondern auch seine Schwester und seine Eltern zu einem neuen Dasein zwingt. – Eine dunkle Fantasie, mitreißend und existenziell, bedrohlich und absurd. Oder wie Kafka einmal in einem Brief formulierte: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“
Ursina Maria Braun und Thomas Loibl nähern sich dieser Erzählung in dem sie sie, unter anderem, mit den einzelnen Sätzen der Bach Suite No. 2 verbinden. Wie in einem Dialog zwischen Bruder und Schwester, zwischenGregor und Grete, wird die Sprache zum Klang, zum Bild und zu einer forttragenden Atmosphäre, einem Staunen über dieses Schicksal.