Andreas Willers (g), Jan Lukas Roßmüller (p), Meinrad Kneer (b), Bill Elgart (dr)
Das Alte und das Neue. Oder besser: Ein Mehr-Generationen-Projekt mit dem Jüngsten Jan Lukas Roßmüller am Piano, dem „mittelalterlichen“ Bassisten Meinrad Kneer, dem Jung-Rentner Andreas Willers an der Gitarre und dem Senior Bill Elgart am Schlagzeug. Die vier haben sich vorgenommen, die Musik von Carla (1936-2023) und Paul Bley (1932-2016) auf ihre Wurzeln und unsichtbaren Triebe hin zu untersuchen. Vor allem Willers und Elgart verfügen über eine persönliche Sicht auf die lyrisch-freien Werke Paul Bleys. Der Gitarrist kollaborierte mit ihm 2002 auf dem Album „In The North“ (2002), während der in Ulm lebende US-Drummer Elgart regelmäßig für Paul Bley Rhythmusteppiche legte. Niemand sollte die Musik dieses Abends jedoch als nostalgischen Rückgriff missverstehen, vor allem nicht, wenn er sich noch an Andreas Willersʼ brachial-filigrane Birdland-Gastspiel um die Jahrtausende erinnert. Es geht vielmehr um eine Kollektivarbeit an der aktuellen Jazzsprache. Deshalb ist die Musik Komödie, Drama, Monolog und Massenszene, fragend, gestenreich, emotional. So, als hätten Albert Ayler und Heiner Müller im chaotisch-geordneten, ungeschützten Mit-, Neben- und Durcheinander ein Bühnenstück auf einem transsylvanischen Friedhof inszeniert. Manchmal können auch Albträume ungeheures Wohlbehagen bereiten.
Aktuelles Album:
Cassiber Complex – FMR
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